Nicht mehr im Kino aber bald auf Video / im Fernsehen:


 



 
 

In Banne des Jade-Skorpions
Regie: Woody Allen Darsteller: Woody Allen, Helen Hunt
New York in den 40er Jahren:
Der Versicherungsdetektiv CW Briggs (Woody Allen) ist ein Meister seines Faches und genießt bei seinem Arbeitgeber entsprechendes Ansehen. Als absoluter Macho ist er verständlicherweise nicht gerade begeistert, als Fitzgerald (Helen Hunt) - ein Rationalisierungsprofi und noch dazu eine Frau - in die Firma geholt wird und diese ihm einen antiquierten Arbeitsstil vorwirft. Die beiden hassen sich von der ersten Sekunde an. Umso amüsanter ist es für die Kollegen, als "Fitz" und Briggs bei einem Varietébesuch mit Hilfe eines Jade-Skorpions von einem Magier hypnotisiert werden und einander ihre Liebe gestehen. Was niemand weiß: die Hypnose wird nicht aufgehoben und Briggs begeht - dem Willen des Magiers unterworfen - in den nächsten Nächten mehrere Einbrüche. Hinterher kann er sich an nichts mehr erinnern und verfolgt als Detektiv seiner Versicherung seine eigenen Spuren. Und auch Fitz kommt ihm auf die Schliche, hält ihn aber für zu eindimensional, um solch eine Tat zu begehen.
Woody Allens neuestes Werk ist diesmal kein Zurschaustellen seiner psychologischen Probleme, sondern eine unterhaltsame Komödie in Stile eines film noir. Der Film lebt vor allem von den Wortgefechten zwischen Briggs und Fitz, die von bösartigen Beleidigungen nur so wimmeln. Auch der ständige Versuch Briggs´, das Bild des Frauenhelden zu wahren, der reihenweise dumme Blondinen vernascht, ist immer für einen Lacher gut. Der Leser möge sich nur ein Bild von Woody Allen vor Augen halten, um zu verstehen, was ich meine.
Kurz: eine gelungene Komödie ohne großen inhaltlichen Tiefgang
Wertung: 4/6

 
 
Harry Potter und der Stein der Weisen
Regie: Chris Columbus Darsteller: Daniel Radcliff, Emma Watson, Rupert Grint, Richard Harris
Bis zu seinem 11. Geburtstag glaubt Harry, der als Kleinkind zum Waisen wurde und seitdem bei Onkel und Tante wohnt, dass er ein ganz normaler Junge ist. Doch dann erfährt er, dass seine Eltern Zauberer waren und er die gleiche Begabung hat. Er erfährt auch, dass seine Eltern von einem bösen Zauberer namens Valdemort ermordet wurden und dieser aber beim Versuch, Harry zu töten, scheitert und, seiner Macht und seines Lebens fast beraubt, flieht. Seitdem zeichnet Harrys Stirn eine S-förmige Narbe.
Gegen den Willen seiner Verwandten wird Harry in der Zauberer-Schule Hogwarts aufgenommen und erlebt dort allerhand Abenteuer.
Die mittlerweile 4 Harry Potter-Bände sind spannend zu lesen, voller Fantasie und mit einer gehörigen Portion Humor versehen. Sie erinnern ein wenig an die Internatsgeschichten um Burg Schreckenstein, angereichert mit einem Schuß "Merlin und Mim".
Bei der Verfilmung wurde streng darauf geachtet, möglichst nahe am Buch zu bleiben und die Rollen nur mit englischen Schauspielern zu besetzen. Das leicht zwanghafte An-die-Vorlage-Klammern merkt man dem Film leider auch an. Zwar kann man dem Film handwerklich keinen Vorwurf machen und man wird auch gut unterhalten, dennoch wirkt irgendwie alles ein wenig steril und es fehlt der berühmte Funke, der eigentlich überspringen sollte. 
Während man als Erwachsener beim Lesen des Buches bald vergißt, dass es ein Kinderbuch ist, beschleicht einen im Kino das Gefühl, nicht unbedingt zum Zielpublikum zu gehören. Trotzdem sind manche Szenen nicht unbedingt für 6-jährige geeignet, für die der Film schon freigegeben ist.
Wertung: 4/6

 
 
The man who wasn´t there
Regie: Joel Coen Darsteller: Billy Bob Thornton, Frances McDormand, James Galdolfini
Ed Crane (Billy Bob Thornton) ist "Der Friseur". Jeder nimmt ihn nur in seiner Funktion als haareschneidender Dienstleister wahr, nicht als Person, und niemand merkt sich seinen Namen. 
Ed führt eine leidenschaftslose Ehe und sein Leben ist auch sonst geprägt von Eintönigkeit.
Um etwas an seinem Leben zu ändern, will sich Ed an einer Wascherei mit einem Trocken- reinigungsverfahren beteiligen. Dazu benötigt er 10.000 $. Um zu dem Geld zu kommen, erpresst er den Chef seiner Frau, von dem er weiß, dass dieser ein Verhältnis mit ihr hat. Doch der kommt ihm auf die Schliche und eine Aussprache endet tödlich. Ironischerweise wird aber nicht Ed, sondern seine Frau des Mordes bezichtigt. Zuerst zögert Ed und als er die Tat gesteht, um seine Frau vor dem elektrischen Stuhl zu retten, glaubt ihm niemand.
"The man who wasn´t there" zeigt das Bemühen eines "Mannes ohne Eigenschaften", sein Leben aus der Eintönigkeit zu befreien. Der Film ist, wie die meisten Coen-Werke, alles andere als Mainstream und in seiner eigenen Art der Langsamkeit der Erzählung auch nicht sehr gefällig. Gedreht in schwarz-weiß, mit zyischem Humor, aber auch nachdenklich stimmend, hat dieser Film nicht das Zeug zum Kassenschlager, ist jedoch eine interessante Kinoerfahrung und enttäuscht nicht.
Wertung: 4/6

 
 
Lucky break
Regie: Peter Cattaneo  Darsteller: James Nesbitt, Olivia Williams
Der erfolglose Bankräuber Jimmy (James Nesbitt) plant mit 3 weiteren "Knackis" einen Gefängnisausbruch. Im Rahmen der Uraufführung eines in der Gefängniskirche stattfindenden Musicals mit Sträflingen als Hauptdarstellern soll der Coup gelingen, weil dort die Sicherheitseinrichtungen Schwachstellen aufweisen. Zuerst ist es schwierig, die harten Kerle zum Singen und Tanzen zu bewegen, doch dann läuft alles nach Plan. Wäre da nicht die attraktive Resozialisierungshelferin (Olivia Williams).
"Lucky break" ist eine weitere englische Komödie von den Machern von "Ganz oder gar nicht". Der Film erreicht für mich zwar nicht die Qualität und Witzigkeit von "Ganz oder gar nicht", einen unterhaltsamen Kinoabend verlebt man jedoch allemal. Wie bei den meisten englischen Komödien in letzter Zeit sind es vor allem die Darsteller, die überzeugen, weil man den Eindruck hat, dass hier keine Schauspieler vor der Kamera stehen, sondern echte schrullige Typen. 
Wertung: 4/6

 
 
Das Versprechen
Regie: Sean Penn Darsteller: Jack Nicholson, Robin Wright Penn, Benicio Del Toro
Der Polizist Jerry (Jack Nicholson) wird am  letzten Arbeitstag vor seiner Pensionierung mit dem Mord an einem kleinen Mädchen konfrontiert. Der Mutter verspricht er, alles zu tun, um den Mörder zu finden. Zwar wird der geistig behinderte Indianer Toby (Benicio Del Toro) bald als Verdächtiger festgenommen, gesteht auch die Tat und begeht kurz darauf Selbstmord. Für Jerrys Kollegen ist der Fall damit abgeschlossen. Jerry selbst glaubt jedoch, dass der Indianer unschuldig war und beginnt daraufhin als Ruheständler auf eigene Faust zu recherchieren. 
Er vermutet einen Serientäter, der auf Mädchen mit roten Kleidern fixiert ist. Als er eine alleinstehende Mutter mit ihrer Tochter in sein Haus aufnimmt und das Kind von einem fremden Mann erzählt, von dem sie Geschenke erhalten hat, benutzt er sie - ohne Wissen der Mutter - als Köder.
"Das Versprechen" ist eine gelungene Neuverfilmung der bereits in verschiedenen Filmfassungen  existierenden Erzählung von Friedrich Dürrenmatt. Das ist im wesentlichen Jack Nicholson als Hauptdarsteller zu verdanken. Wenn er auch sichtlich gealtert ist, hat er von seinen schauspielerischen Fähigkeiten nichts eingebüßt. Glaubhaft verkörpert er den seinen Mitmenschen gegenüber eher gleichgültigen Detective, der von der Mutter des ermordeten Mädchens fast genötigt wird, zu versprechen, dass er den Mörder fassen wird und der dann mit zunehmender Besessenheit seinem Vorhaben nachgeht. Interessant ist auch der - vom Original abweichende - Schluss, der für einen amerikanischen Spielfilm untypisch unversöhnlich endet.
Wertung: 5/6

 
 
Planet der Affen (2001)
Regie: Tim Burton Darsteller: Mark Wahlberg, Tim Roth, Helena Bonham-Carter
Um einen Versuchsaffen zu retten, fliegt der Astronaut Leo Davidson (Mark Wahlberg) mit einem Shuttle in einen elektromagnetischen Sturm. Dabei  wird er in die Zukunft katapultiert und landet auf einem Planeten, auf dem Affen die Regentschaft führen und Menschen unterdrückt werden. Zusammen mit anderen Menschen wird er gefangen genommen, kann aber mit Hilfe der "Menschenrechtlerin" Ari (Helena Bonham-Carter) fliehen. Eine Armee von Affen unter der Führung von General Thade (Tim Roth) nimmt die Verfolgung auf, mit der Absicht, alle Menschen auf dem Planeten auszurotten.
Das einzig Sehenswerte an diesem Film ist die Ausstattung (vor allem die Affenmasken) und die Darstellung verschiedener Charaktere handlungstragener Affen. Der Rest ist einfach Affentheater. Es ist zu vermuten, dass bei der Produktion des Films die finanziellen Mittel zu einseitig verteilt wurden. Für das Drehbuch und den Hauptdarsteller war wohl nicht mehr viel vorhanden. Anders läßt es sich nicht erklären, dass Mark Wahlberg alias Marky Mark (ehemaliges Unterhosenmodel von Calvin Klein) erste Wahl bei der Besetzung der Hauptrolle war. Ausstrahlung gleich Null. Seine Mimik bewegte sich zwischen den Extremen "ausdruckslos überrascht" bis "ausdruckslos entschlossen".
Der wirklich lächerliche Schluss läßt Schlimmes befürchten: nämlich einen zweiten Teil.
Wertung: 2/6

 
 
Mexican
Regie: Gore Verbinski Darsteller: Brad Pitt, Julia Roberts, James Gandolfini
Der unfreiwillig für einen Gangsterboß arbeitende Jerry (Brad Pitt) hat einen letzten Auftrag auszuführen: er soll aus Mexiko eine wertvolle Pistole in die USA schmuggeln. Leider läuft alles schief und der tolpatschige Jerry ist plötzlich mit einer Leiche und einer geklauten Pistole konfrontiert. Sein zwielichtiger Auftraggeber glaubt, dass Jerry sich die kostbare Waffe selbst unter den Nagel gerissen hat und läßt dessen Freundin Samantha (Julia Roberts) von einem Profikiller (James Gandolfini) entführen, um Druck auf Jerry auszuüben. Während Jerry in Mexiko verzweifelt versucht, die Lage in den Griff zu bekommen, entwickelt sich zwischen Samantha und dem Killer langsam ein freundschaftliches Verhältnis.
"Mexican" ist ein unterhaltsamer Film mit einem - was heutzutage selten genug vorkommt - sehr guten Drehbuch und überzeugenden Hauptdarstellern. Brad Pitt als überforderter Kleinganove und Julia Roberts als hysterische Zicke spielen etwas andere Rollen als sonst und machen das wirklich überzeugend. Darüber hinaus bietet der Film eine gelungene Verknüpfung aus tragischen und komischen Elementen mit interessanten filmerischen Mitteln. Kurz: gelungenes Sommerkino.
Wertung: 5/6

 
 
Die fabelhafte Welt der Amélie
Regie: Phillippe Jeunet Darsteller: Audrey Tautou, Mathieu Krassovitz, Dominique Pinon
Weil ihr Vater - ein Arzt - glaubt, dass seine Tochter einen Herzfehler hat, darf die kleine Amélie nicht mit anderen Kindern spielen und erhält von ihrer Mutter Privatunterricht. Mangels gleichaltriger Spielkameraden entwickelt sie eine blühende Fantasie, die sie sich bis ins Erwachsenenalter bewahrt. Eines Tages beschließt Amélie, Mitmenschen glücklich zu machen. So gibt sie - wie eine gute Fee - dem Schicksal mancher unglücklicher Menschen ihrer Umgebung einen kleinen Anstoß in eine positive Richtung. Ihr eigenes Glück vermag sie jedoch mit weniger Geschick zu steuern.
"Die fabelhafte Welt der Amélie" ist ein modernes Märchen, das inhaltlich und aufgrund der Ähnlichkeit der Hauptdarstellerin mit der jungen Juliette Binoche ein bisschen an "Chocolat" erinnert. Der Film ist jedoch vielschichtiger, witziger und in seiner Menschendarstellung skurriler. Das Märchenhafte wird auch durch die ungewöhnliche Kameraführung unterstrichen. Wem mal wieder nach einem fantasievollen, schönen Film zumute ist, abseits von Hi-Tech, Monstern und Massenmördern, dem sei dieser Film wärmstens empfohlen.
Wertung: 5/6

 
 
Der Schuh des Manitu
Regie: Michael Herbig Darsteller: Michael Herbig, Christian Tramitz, Guy DuMont
Apachen-Häuptling Apahachi (Michael Herbig) und sein Blutsbruder Ranger (Christian Tramitz) werden vom betrügerischen Immobilienmakler Santa Maria (Guy DuMont) über´s Ohr gehauen. Das erworbene "Stammlokal" erweist sich kurz nach dem Kauf als Atrappe und beim anschließenden Feuergefecht wird "Falscher Hase" - der Sohn eines Schoschonen-Häuptlings - von Santa Marias Männern getötet. Dumm, dass die Schoschonen glauben,  Apahachi und Ranger hätten "Falscher Hase" auf dem Gewissen und auch noch ihr Gold zurückhaben wollen, das sich die beiden bei ihnen ausgeliehen haben, um das"Stammlokal" zu kaufen: sie graben das Kriegsbeil bzw. den Klappstuhl aus. Um die Schoschonen zu besänftigen, begeben sich Apahachi und Ranger auf die Suche nach einem wertvollen Edelstein. Apahachi hat aber nur ein Viertel der Karte, die den Weg zum Schatz weist. Die anderen Teile gehören seinem schwulen Zwillingsbruder Winni-touch, der auf der "Puder Rosa Ranch" lebt, dem Griechen Dimitri und der Uschi.
Und so beginnen sie die fehlenden Teile der Karte zu suchen - verfolgt von den Schoschonen und Santa Marias Banditen.
Michael Herbig persifliert in seinem Film Westernklassiker wie "Spiel mir das Lied vom Tod" und "Winnetou". Auch "Indiana Jones" kommt dabei nicht zu kurz. Der Plot ist zwar hirnrissig, die Gags aber sitzen. Alles in allem der seltene Fall einer gelungenen deutschen Komödie, die im Stil ein wenig an "Die nackte Kanone" erinnert.
Wertung: 4/6

 
 
Shadow of the Vampire
Darsteller: John Malkovich, Willem Dafoe
Der Film beschreibt die Dreharbeiten zum wohl berühmtesten Film des deutschen Regisseurs F.W. Murnau: "Nosferatu". Der von seiner Arbeit besessene Murnau (John Malkovich) besetzt die Rolle des Vampirs mit einem echten Blutsauger namens Max Schreck (Willem Dafoe), um möglichst große Authentizität zu erreichen. Dass während der Dreharbeiten so manches Mitglied des Filmteams akuten Blutverlust erleidet, nimmt er dabei billigend in Kauf; ebenso die Gage, die Max Schreck fordert: den Hals der Hauptdarstellerin.
Die Idee des Films ist originell, die Ausführung leider weniger. John Malkovich wirkt als besessener Regisseur ziemlich eindimensional. Willem Dafoes Darstellung des Vampirs ist reichlich übertrieben (das ist sicher so gewollt, da er ja einen Akteur eines Stummfilms darstellt, wirkt aber auf den Zuschauer unfreiwillig komisch). Alles in allem macht der Film - um beim Thema zu bleiben - einen etwas blutleeren Eindruck
Wertung: 3/6

 
 
Almost famous
Regie: Cameron Crowe Darsteller: Patrick Fugit, Kate Hudson, Frances McDormand, Billy Crudup
Regisseur Cameron Crowe erzählt die stark autobiographisch geprägte Geschichte des 15jährigen William (Patrick Fugit). Durch seine Musikleidenschaft bietet sich ihm Anfang der 70er Jahre überraschend eine einmalige Chance: Er kann als Reporter für das renommierte "Rolling Stone Magazine" über die US-Tournee der Newcomer-Band "Stillwater" berichten. Noch ehe William so recht weiß, wie ihm geschieht, sitzt er neben seinen Idolen im Tour-Bus und wird Zeuge des Mythos Rock'n Roll. Es entsteht eine besondere Beziehung zwischen William, dem egomanischen und charismatischen Lead-Gitarristen Russell Hammond (Billy Crudup) und der musenhaften Penny Lane (Kate Hudson). Und statt weniger Tage begleitet William die Band schließlich über mehrere Wochen. Aus einem kurzen Artikel wird mit wachsender Vertrautheit on-the-road eine Cover-Geschichte ...
Mit einem Augenzwinkern erzählt der Regisseur die Geschichte einer aufstrebenden Rockband zwischen beginnendem kommerziellen Erfolg und drohender Auflösung aufgrund interner Querelen und entglorifiziert damit den Mythos "Rockmusik". Gleichzeitig handelt der Film auch von der Schwierigkeit, Unabhängigkeit von Elterhaus zu erlangen, und von der ersten Liebe. Das alles wirkt intelligent und überzeugend und ist deshalb in der herrschenden Sommerflaute einer der wenigen Lichtblicke.
Wertung: 4/6

 
Traffic
Regie: Steven Soderbergh Darsteller: Michael Douglas, Catherine Zeta-Jones, Benicio Del Toro, Dennis Quaid
Ein mexikanischer Drogenfahnder, die Frau eines Großdealers und der oberste amerikanische Drogenbeauftragte: das sind die Hauptpersonen der 3 Handlungsstränge, die lose verknüpft den Film durchziehen und verschiedene Sichten auf ein großes gesellschaftliches Problem liefern.
Während der Drogenbeauftragte Wakefield (Michael Douglas) an einen Sieg über die Drogen glaubt - wird der Kampf nur entschlossen genug und mit genügend Mittel ausgestattet geführt - hat der kleine mexikanische Polizist (oscarprämiert: Benicio Del Toro) längst erkannt, dass allenfalls ein kleiner persönlicher Sieg möglich ist. Deshalb muss Wakefield scheitern, zumal er in seiner globalen Sicht nicht einmal erkennt, dass seine eigene Tochter drogenabhängig ist.
Nichts zu verlieren hat die aus armen Verhältnissen stammende Ehefrau (Catherine Zeta-Jones) von Drogenboss Ayala, als ihr Mann vor Gericht gestellt wird. Aus Angst, ihren Reichtum zu verlieren, entwickelt sie plötzlich ungeahnte Talente im harten Drogengeschäft. 
"Traffic" ist kein Anti-Drogen-Werbespot in Film-Länge und bietet auch keine schnellen Lösungen für ein Problem, für das es wahrscheinlich auch keine Lösungen gibt. Der Film ist eine nüchterne Darstellung der Drogenproblematik aus verschiedenen Perspektiven - fast in der Manier eines Dokumentarfilms. Trotzdem ist "Traffic" über zweieinhalb Stunden spannend und durch die dichte und realistische Darstellung des alltäglichen Wahnsinns bedrückend. Der Realismus entsteht nicht zuletzt auch deshalb, weil die Polizisten keine Helden in Designer-Sackos und mit dunkler Sonnenbrille sind, sondern ganz normale Menschen.
Wertung: 5/6

 
 
Thirteen days
Im Oktober 1962 steht die Welt vor dem Atom-Krieg. Die Russen beginnen damit, atomare Mittelstreckenraketen auf Kuba zu stationieren - im Vorgarten der Vereinigten Staaten. Für die Amerikaner eine Provokation, die sie nicht dulden können. Präsident Kennedy und sein Beraterstab suchen dreizehn Tage lang nach einer angemessenen Reaktion. Einzige Option scheint eine Invasion auf Kuba, die eine Besetzung Berlins durch die Russen nach sich ziehen würde. Dann jedoch ist eine atomare Auseinandersetzung unvermeidlich...
Kevin Costner hat sich nach J.F.K. einmal mehr die jüngste amerikanische Geschichte zum Thema eines Films gewählt. Wie nahe er dabei der Wahrheit kommt, kann nur vermutet werden. Die Dramatik der dreizehn Tage zieht den Zuschauer - der hautnah an den Krisensitzungen im Weißen Haus und Pentagon teilnimmt - jedoch in ihren Bann. Man wartet jeden Moment der 147 Minuten des Films auf den Funken, der die Welt zur Explosion bringt, und ist froh, dass George W. vor 40 Jahren noch nicht amerikanischer Präsident war.
Wertung: 4/6

 
 
 
Chocolat
Regie: Lasse Hallström Darsteller: Juliette Binoche, Judy Dench, Johnny Depp
Das kleine französische Städtchen Lansquenet-sous-Tannes ist das Musterexemplar für Verklemmtheit, Traditionspflege und Bigotterie. Dafür, dass dies so bleibt, sorgt der Bürgermeister (Alfred Molina). Eines Tages kommt - mit dem Nordwind - die geheimnisvolle Vianne (Juliette Binoche) mit ihrer Tochter und eröffnet eine Confiserie - mitten in der Fastenzeit. Damit macht sie sich beim Bürgermeister nicht gerade beliebt und da sie sich auch noch weigert, den Gottesdienst zu besuchen, beginnt dieser, sie massiv zu mobben. Die Dorfbewohner lassen sich jedoch von den Schokoladenrezepten Viannes verzaubern und gerade die Außenseiter werden zu ihren Stammgästen. Doch auch Viannes Leben ist geprägt von Traditionen, die es zu überwinden gilt, bevor sie der Nordwind immer weiter treibt.
"Chocolat" ist ein liebenswerter Film mit Tiefgang - ein Märchen, für das das gleiche Motto wie für Schokolade gilt : einfach zugreifen und genießen - aber viel zu schnell ist der Genuß vorbei. 
Wertung: 5/6

 
 
Forrester - gefunden
Regie: Gus van Sant Darsteller: Sean Connery, Rob Brown, F. Murray Abraham, Anna Paquin
William Forrester (Sean Connery) schrieb vor 40 Jahren einen Bestseller. Es war sein Erstlingswerk und seither hat er kein Buch mehr veröffentlicht. Der etwas schmuddelige Alte haust mit tausenden von Büchern in einer Altbauwohnung in der Bronx und setzt keinen Fuß vor die Tür. Im Rahmen einer Mutprobe landet der 15-jährige Schwarze Jamal Wallace (Rob Brown) in Forresters Wohnung und der anfangs etwas mürrische Forrester freundet sich schließlich mit Jamal an. Der hochbegabte Jamal schreibt in jeder freien Minute (wenn er nicht gerade Basketball spielt) und erhält ein Literatur-Stipendium an einer Eliteschule. Forrester versucht Jamals Begabung zu unterstützen. Dessen Schullaufbahn ist jedoch gefährdet, als sein Literatur-Professor (F. Murray Abraham) die Schreibfortschritte des Jungen aus der Bronx mit Argwohn betrachtet.
Die Inhaltsangabe klingt nicht aufregend ? Kann sein, aber langweilig werden die 135 Minuten des Films trotzdem nicht. Der erfahrene Sean Connery und sein Partner Rob Brown, der nicht mal eine Schauspiel-Ausbildung hat, schaffen es, ein trockenes Thema wie Literatur ansprechend darzustellen. Da verzeiht man dem Regisseur schon mal, dass die Protagonisten sämtliche Probleme mit Leichtigkeit bewältigen, und wenn es denn ganz eng wird, kommt der lebenserfahrene alte Mann und hält eine Rede (wie Al Pacino in "Scent of a woman"). Interessant ist auch, wie erotisch eine Basketball-Lehrstunde sein kann.
Wertung: 4/6

 
 
Was Frauen wollen
Regie: Nancy Meyers Darsteller: Mel Gibson, Helen Hunt
Nick Marshall (Mel Gibson) arbeitet in der Werbebranche und ist ein Genie, wenn es darum geht, Zigaretten, Whiskey oder Autos an den Mann zu bringen. Als selbstsüchtiger Macho hat er allerdings keine Ahnung, wie er Enthaarungscremes, Lippenstifte oder Nagellack an die Frau bringen kann. Aus diesem Grund erhält nicht er den Job als Creative Direktor, sondern eine Quereinsteigerin (Helen Hunt). Da erleidet Nick einen Elektrounfall und kann danach die Gedanken von Frauen lesen. Diese Gabe kommt ihm gerade Recht, um mit allen Mitteln die Personalentscheidung seines Chefs zu korrigieren.
Nach "The Patriot" hatte Mel Gibson einiges gut zu machen. Das ist ihm mit diesem Film zum großen Teil auch gelungen. Mel Gibson muss nicht immer den martialischen Kämpfer spielen, sondern kann auch in einem komischen und "romantischen" Film überzeugen. Da spricht es für ihn, dass er sich auch mal selber auf den Arm nimmt und sich Voluminizer in die Haare schmiert, seine Beine mit Enthaarungscreme malträtiert und bei einer Notlüge auch mal einen Schwulen mimt. Auch wenn die Vorschau etwas mehr versprochen hat, ist "Was Frauen wollen" durchwegs unterhaltsam. Die 2 Stunden Dauer merkt man dem Film nicht an.
Wertung: 4/6

 
 
Tiger & Dragon
Regie: Ang Lee Darsteller: Chow Yun-Fat, Michelle Yeoh
Die Suche der Schwertkämpfer Mu Bai (Chow Yun-Fat) und Shu Lien (Michelle Yeoh) nach einem kostbaren Schwert und einer Mörderin im historischen China ist vordergründig das Thema dieses Martial-Arts-Epos. Es ist aber auch eine Geschichte über soziale Konventionen,Willenskraft und Disziplin. So kann sich das Kämpferpaar gegenseitig nicht seine Liebe zueinander gestehen, weil Shu Lien die Frau von Mu Bais bestem Freund war, der bei einem Kampf Mu Bai das Leben gerettet hat und selbst dabei getötet wurde. Vor einem ähnlichen Problem steht die junge Gouverneurs-Tocher Jen, die kurz vor einer standesgemäßen Heirat steht, jedoch in den jungen Anführer einer Räuberbande verliebt ist.
"Tiger & Dragon" ist ein Film, bei dem ich etwas Zeit brauchte, um mir eine Meinung bilden zu können. Zwar ist die Geschichte spannend erzählt, aber an Schwertkämpfer, die leichtfüßig die Schwerkraft überwinden und praktisch fliegen können, muss man sich erst gewöhnen.
Diese Fähigkeit seiner Protagonisten macht den Film an manchen Stellen unfreiwillig komisch und manchmal glaubt man, die Fäden, an denen die Kämpfenden hängen, förmlich zu sehen.
Dennoch ist der Film aufgrund seines Themas und seiner guten Schauspieler absolut sehenswert.
Wertung: 4/6

 
 
Cast away
Regie: Robert Zemeckis Darsteller: Tom Hanks, Helen Hunt, "Wilson"
Chuck Noland (Tom Hanks) ist das, was man einen Workaholic nennt. Sein Leben wird bestimmt von Uhren, Handys, Piepsern und dem weltweiten Einsatz für seinen Arbeitgeber "Fed Ex". Seine Beziehung zu Kelly (Helen Hunt) wird dominiert von der Notwendigkeit, die Zeit, die sie gemeinsam verbringen können, mit ihren Time-Systems abzustimmen. Als er schließlich wieder einmal "Ich komme gleich wieder" sagt und in ein Flugzeug nach Indonesien steigt, weiß er noch nicht, dass er Kelly erst wieder in 4 Jahren sehen wird. Nach dem Absturz seines Flugzeugs im Pazifik strandet er als einziger Überlebender auf einer einsamen Insel und für den dicklichen Zeitmanager beginnt der Kampf ums Überleben...
Voller Einsatz war für Tom Hanks bei den Dreharbeiten gefragt. Schließlich mußte er im Zeitraum von einem Jahr 25 kg abnehmen, um das Ergebnis einer 4-jährigen Fisch- und Kokosnuß-Diät glaubhaft darstellen zu können. Während Hanks hungerte, hat Robert Zemeckis den Thriller "What lies beneath" gedreht. Bei diesem Einsatz und der Tatsache, dass Hanks es schafft, (fast) alleine eine Stunde lang für den Zuschauer unterhaltsam und spannend den Schiffbrüchigen zu mimen, ist ihm eine Oscar-Nominierung wohl sicher (zumal er den Golden Globe bereits erhalten hat).
Alles in allem ein gelungener Film, der aber von Leuten mit Flugangst und Zahnarztphobie gemieden werden sollte.
Ach ja, da ist noch die Sache mit Wilson. Der ist ein hoffnungsvoller Nachwuchsschauspieler und dürfte klarer Oscar-Favorit für die beste Nebenrolle sein.
Wertung: 4/6

 
 
Unbreakable
Regie: M. Night Shyamalan Darsteller: Bruce Willis, Samuel L. Jackson, Robin Wright Penn
David Dunn (Bruce Willis) überlebt als einziger ein Zugunglück von Eschede-Ausmaßen - ohne einen Kratzer. Der Besitzer einer Comic-Galerie, Elijah Price (Samuel L. Jackson), erfährt von dem Unglück und nimmt Kontakt zu Dunn auf. Price, der an der Glasknochenkrankheit leidet, glaubt, dass Dunns Knochen "unkaputtbar" sind. Für ihn sind Comics nur die Übersteigerung des realen Lebens und er hält Dunn für einen Menschen, dessen Bestimmung es ist, als "Superheld" den Menschen zu helfen. Dunn hält dies für die Phantasien eines Kranken, ihn befallen jedoch zunehmend Zweifel...
Inszeniert ein Regisseur und Drehbuchschreiber einmal einen genialen Film, muss das, was danach kommt, nicht zwangsläufig auch genial sein. Daher halte ich auch nichts davon, wenn es in Trailern heißt: "...von den Machern von...".
Nach "The sixth sense" waren die Erwartungen an Mr. Shyamalan wohl zu hoch und es wirkt fast so, als wollte er mit Gewalt einen ähnlich grandiosen Film produzieren. Das Ergebnis ist aber ausgesprochen enttäuschend. Die ganze Story wirkt krampfhaft konstruiert und irgendwann fand ich es - obwohl ich ein Comic-Fan bin - einfach nur noch lächerlich. Da ist der Schluß, der in vielen Zeitschriften kritisiert wurde, noch eher weniger peinlich. Es soll auch Leute gegeben haben, die während des Films eingeschlafen sind - soviel zum Thema "Spannung".
Schade um die Hauptdarsteller und schade um die Mondfinsternis, die mir an diesem Abend entgangen ist. Aber ich war vorgewarnt.
Wertung: 1/6

 
 
The 6th day
Darsteller: Arnold Schwarzenegger, Wendy Crewson, Robert Duvall
In naher Zukunft ist es üblich, Haustiere zu klonen, um Kinder nicht mit dem Tod ihrer Lieblinge konfrontieren zu müssen. Menschen zu klonen wäre machbar, ist jedoch streng verboten.
Adam Gibson (Arnie) staunt daher nicht schlecht, als er eines Tages beim Heimkommen bemerkt, dass er schon da ist und mit der Familie seinen Geburtstag feiert. Er findet heraus, dass ihn zwielichtige Mitarbeiter eines Medizin-Konzerns versehentlich geklont haben und das wird ihnen nicht gut bekommen ...
Arnie - die "steierische Eiche" - hat wieder einen soliden Äktschn-Fuim abgeliefert. Besser als "End of days" kann "The 6th day" allerdings nicht an frühere Knaller wie "Terminator", "Total recall", "True lies" oder "Erasure" heranreichen. 
Wertung: 4/6

 
 
 
Schmalspurganoven
Regie: Woody Allen Darsteller: Woody Allen, Tracey Ullman, Hugh Grant
Der Kleinkriminelle Ray Winkler (Woody Allen) plant einen ganz großen Coup, der ihm und seiner Frau Frenchy (Tracy Ullmann) ein sorgenfreies Leben in Florida ermöglichen soll. Sie mieten einen kleinen Laden an, um einen Tunnel zum Tresorraum der nahegelegenen Bank graben zu können. Als Tarnung soll Frenchy im Laden selbstgebackene Plätzchen verkaufen. Der Bankraub droht an der Dusseligkeit der Grabenden zu scheitern, während das Plätzchengeschäft boomt. Die Winklers bauen ein Plätzchenimperium auf und werden schwerreich. Allerdings ist es für die neureichen Winklers nicht einfach, sich in der High Society zu behaupten, und während Frenchy sich in einem Crashkurs bei einem Kunsthändler (Hugh Grant) Bildung und Stil anzueignen versucht, sehnt Ray sich nach seinem alten Leben mit Cheeseburger und Baseball zurück.
Woody Allens Filme enttäuschen nur selten, und auch "Schmalspurganoven" läßt den Zuschauer wieder einen äußerst unterhaltsamen Kinoabend verleben. Allen wirkt nicht so hektisch wie in früheren Filmen, und auch keine seiner zahlreichen Psychosen wird diesmal ausgewalzt. Statt dessen nimmt er sich etwas zurück und läßt seiner Partnerin Tracey Ullman ein wenig den Vortritt. Nach einer komödiantischen Lektion in Sachen "Geld allein macht nicht glücklich"  verläßt man schließlich das Kino und hofft, dass Woody Allen noch lange Zeit Filme drehen wird.
Wertung: 4/6

 
 
Drei Engel für Charlie
Darsteller: Drew Barrymore, Cameron Diaz, Lucy Liu, Bill Murray
"Schwache Handlung,......
.....aber starke sexy Frauen" war der Kommentar meines Informanten in den USA, wo der Film schon ein paar Wochen vorher angelaufen ist. Damit wäre auch schon das Wesentliche darüber gesagt, wo die Stärken des Films liegen: im (in jeder Bezeihung) Ganzkörpereinsatz der 3 Hauptdarstellerinnen. Statt eines männlichen Super-Agenten wirbeln 3 Mädels über die Leinwand, die sämtlichen männlichen Gegnern oder Partnern in Punkto Nahkampf, Fahrkünsten und Technikkenntnissen haushoch überlegen sind. Die Männer taugen nur als Sparringspartner oder als Chef. Zur Entwicklung eigener Ideen scheinen die Drehbuchschreiber nicht viel Zeit investiert zu haben. Statt dessen wirkt der Film wie eine Kollage aus James-Bond- oder sonstigen Agentenfilmen oder Klassikern wie "Rambo" oder "Gesprengte Ketten". An "Matrix" orientiert sich mittlerweile sowieso schon jeder aktuelle Actionfilm.
Trotz allem kann man sich gut unterhalten, wenn man seine Erwartungen so gering als möglich setzt und sein Gehirn an der Kinokasse abgibt. Dann dürften 4 Punkte gerechtfertigt sein.
Wertung: 4/6

 
 
Space Cowboys
Regie: Clint Eastwood Darsteller: Clint Eastwood, Tommy Lee Jones, James Garner, Donald Sutherland
Ein russischer Fernmeldesatellit droht seine Umlaufbahn zu verlassen und auf die Erde zu stürzen. Sein Steuerungssystem wurde von Frank Corvin (Clint Eastwood) geschrieben, einem ehemaligen Air Force-Testpiloten. Ihm und seinem "Daedalus"-Team wurde 1958 der erste bemannte Raumflug verwehrt - zu Gunsten eines Schimpansen. Corvin, der als einziger noch die alten Programme versteht, erklärt sich bereit, das Steuerungssystem zu reparieren, unter der Voraussetzung, dass er und sein altes Team mit einer der amerikanischen Raumfähren den Satelliten anfliegen. Die NASA hat keine andere Wahl und bereitet die alten Männer auf den Flug vor. Der Satellit birgt jedoch einige Überraschungen.
Bist du über 30 Jahre alt oder gehst gar schon auf die 40 zu ? Läßt das Gedächtnis nach, sind die Arme beim Zeitunglesen zu kurz, knacken die Gelenke schon und drehen sich die Gespräche im Bekanntenkreis  überwiegend um Krankheiten ? Kurz: fühlst du dich manchmal so richtig alt ? Dann ist "Space Cowboys" genau der passende Film für dich.
Clint Eastwoods Geschichte von den 4 alten Männern, die sich ihren Traum erfüllen und doch noch ins All fliegen können, ist wahrlich eine Hommage ans Alter und für manchen Lachanfall gut.
Man merkt, dass die alten Herren (zusammen 262 Jahre) Spaß bei der Sache hatten und sich nicht zu schade waren, sich mit nacktem Hintern vor die Kamera zu stellen. Man kann den Film auch als Persiflage auf "Armageddon" sehen, und wer sich über den Streifen geärgert hat, wird von Eastwood mit einer wesentlich charmanteren Umsetzung eines ähnlichen Themas entschädigt. Da tut es der guten Laune im Kino auch keinen Abbruch, dass der Film im letzten Viertel etwas nachläßt.
Fazit: 5 Punkte für die ersten eineinhalb Stunden, 4 für die letzten 30 Minuten.
Wertung: 5/6

 
 
O brother, where art thou ?
Regie: Ethan & Joel Coen Darsteller: George Clooney, John Turturro, Tim Blake Nelson, John Goodman, Holly Hunter
Der Kettensträfling Ulysses Everett McGill (George Clooney)- der Schöne -  flüchtet bei der Feldarbeit zusammen mit den Häftlingen Pete (John Turturro) - dem Grobschlächtigen -  und Delmar (Tim Blake Nelson) - dem Dummen. Da sie aneinandergekettet sind, erzählt er ihnen, um sie zur Flucht zu bewegen, von einem Schatz, den es zu heben gilt, bevor das Gebiet überflutet wird, in dem er liegt. In Wahrheit ist er auf dem Weg zu seiner Frau, die einen anderen Mann heiraten will. Auf ihrem Weg erleben die 3 allerhand Abenteuer und begegnen mancher skurrilen Gestalt. Nebenbei machen sie - in Forrest-Gump-Manier - Karriere als Musiker und mischen den Ku-Klux-Klan kräftig auf.
Frei nach Homers "Odyssee" präsentieren die Coen-Brüder auf gewohnt schräge Weise einen Road-Movie, der im Amerika der 30er Jahre spielt. Wie in ihren Filmen üblich, klopft man sich nicht unbedingt vor Lachen auf die Schenkel. Hinterher stellt man jedoch fest, dass das Erzählen einer Szene oder bereits das Erwähnen des Films zu allgemeinem Gelächter unter denen führt, die den Film gesehen haben. Allein die Gesichter (auf bayerisch: "Gfrieser") der Hauptdarsteller sind schon das Eintrittsgeld wert und wenn die drei von den Sirenen in Gestalt von Wäscherinnen verführt werden, ist das ein wahrer Höhepunkt des Films, der - wie ein altes vergilbtes Foto - in Gelb-/Goldtönen gehalten ist. 
Wertung: 5/6

 
 
 
What lies beneath (Schatten der Wahrheit)
Regie: Robert Zemeckis Darsteller: Michelle Pfeiffer, Harrison Ford
Der Genetiker Norman Stanley (Harrison Ford) und seine Frau Clare (Michelle Pfeiffer) sind scheinbar ein glückliches Ehepaar. Er macht Karriere an der Universität, sie - ehemals Musikerin - kümmert sich um Haus und Garten. Nachdem die gemeinsame Tochter ausgezogen ist und neue Nachbarn das Anwesen nebenan bezogen haben, scheinen Clares Sinne ihr einen Streich zu spielen, uns sie beginnt, langsam an ihrem Verstand zu zweifeln. Zuerst verdächtigt sie den Nachbarn, seine Frau ermordet zu haben, dann geschehen im Haus seltsame Dinge, bis sie glaubt, den Geist eines vermißten Mädchens zu sehen. Sie versucht, hinter den Grund der Heimsuchung zu kommen und entdeckt dabei, dass manches anders ist, als es den Anschein hat.
Während der deutsche Filmtitel wieder einmal ziemlich nichtssagend ist, ist der englische Original-Titel für diesen Edel-Thriller gut gewählt. Was geht hinter dem Zaun des Nachbar- grundstücks vor sich? Was hat es mit dem Schlüssel auf sich, den Clare auf übernatürliche Weise fast aufgedrängt bekommt? Was liegt auf dem Grund des Sees oder hinter Harrison Fords treuen Dackelaugen? Eine andere legitime Frage, die sich schon kurz nach Filmbeginn auch für hartgesottene Akte-X-Freaks stellt, ist: "Wann habe ich mein letztes EKG machen lassen?", denn hier werden alle Register des klassischen Horrorfilms gezogen ( von selbst sich öffnende Türen, knarzende Türen, Dampf/Nebel, Gewitter, das Buchstabenbrett zur Geisterbeschwörung,....).
Das alles kennt man zwar, krallt sich aber dennoch am Kinosessel fest und das ohne großartige Musikunterstützung; die braucht der Regisseur gar nicht, um dem Zuschauer kalte Schauer über den Rücken zu jagen.
Der Film ist daher allen zu empfehlen, die sich mal wieder gepflegt gruseln wollen. Nur "The sixth sense" war in letzter Zeit in diesem Genre besser, da dieser Film einfach pfiffiger war, während in "What lies beneath" "nur" Althergebrachtes geboten wird; das aber auf grandiose Weise.
Unter Berücksichtigung der beiden großartigen Hauptdarsteller sind 5 Punkte gerechtfertigt, vor allem, wenn man beide zu seinen Lieblingsschauspielern zählt. Insbesondere Michelle Pfeiffer zeigt sich äußerst wandlungsfähig, als sie in einer Szene von der zarten, zerbrechlichen Frau zu einer verführerischen Hexe wird und Harrison Ford auf seinem Schreibtisch vernaschen will.
Wertung: 5/6

 
 
Grasgeflüster
Grace - eine Frau mittleren Alters - wohnt in einem kleinen Fischerdorf in Cornwall. Ihr Mann kommt beim Fallschirmspringen ums Leben und sie erbt sein Anwesen. Leider stellt sich heraus, dass er mit mißglückten Geschäften erhebliche Schulden angehäuft hat, die sie nicht bezahlen kann. Zur gleichen Zeit hat ihr Hausangestellter Matthew ein Problem: seine heimlich auf dem Grundstück des Pfarrers angepflanzten Hanfpflanzen geben langsam, aber sicher den Geist auf. Der Joint-Nachschub für das ganze Dorf droht ins Stocken zu geraten. Da Grace eine begnadete Gärtnerin ist, bittet er sie um Hilfe und es gelingt ihr nicht nur, ein paar Pflänzchen zu retten; sie erzielt Ernteerträge, die es erforderlich machen, in London einen Großdealer aufzusuchen. Damit wird die Sache langsam gefährlich, zumal das Gesetz für den Besitz von so großen Mengen Marihuana eine mehrjährige Gefängnisstrafe vorsieht.
"Grasgeflüster" ergänzt die Reihe neuerer englischer Komödien auf´s vortrefflichste. Nach "Brassed off", "Ganz oder gar nicht" und "Lang lebe Ned Divine" ist wieder mal ein sehenswerter Film mit liebenswertem englischen Humor in deutschen Landen zu sehen. Die dargestellten Personen sind zwar nicht ganz so schrullig wie bei "Ned Divine", trotzdem macht der Film einfach Spaß und sorgt auch ohne Gras für gute Laune. Etwas Vergleichbares kann das deutsche Kino leider nicht bieten und so werden wir ungeduldig auf die nächste Komödie von der Insel warten.
Wertung: 4/6

 
 
Dancer in the dark
Regie: Lars von Trier Darsteller: Björk, Cathérine Deneuve, David Morse, Peter Stormare
Selma (Björk), eine tschechische Immigrantin im Amerika der 60er Jahre, steht kurz vor der völligen Erblindung. Um zu verhindern, dass ihrem Sohn das gleiche Schicksal widerfährt, spart die Metallfabrik-Arbeiterin jeden möglichen Groschen für seine Operation. Sie selbst versucht - mit Unterstützung einer Kollegin (Cathérine Deneuve) - , die rapide Verschlechterung ihrer Augen zu verbergen. Selmas Nachbar Bill (David Morse), der kurz vor der Pfändung seines Hauses steht, stiehlt ihre Ersparnisse, um seiner Frau weiterhin das Gefühl zu vermitteln, er wäre wohlhabend. Als Selma ihr Geld zurückfordert, kommt es zu einer unglücklichen Rangelei, bei der Selma ihren Kontrahenden tötet. Im anschließenden Prozeß wird sie zum Tode verurteilt.
Genauso "fröhlich", wie sich die Inhaltsangabe liest, ist auch der Film: eine 2 Stunden lange, deprimierende Geschichte. Bemerkenswert ist die schaupielerische Leistung der Isländerin Björk in ihrem ersten und - nach eigenem Bekunden - auch in Zukunft einzigen filmischen Auftritt. 
Wer amerikanisches Kino gewohnt ist, ist zu Beginn etwas von der eigenwilligen Kameraführung irritiert, die einen Dokumentarfilm-Charakter vermittelt. Die Musical-Einlagen des Films, ausgelöst durch Tagträume Selmas, verstärken den Kontrast zur traurigen Wirklichkeit und machen Lust auf den Soundtrack (auch wenn der nur 30 Minuten lang ist).
Fazit: Ein durch und durch ungewöhnlicher Film, der nicht ganz unumstritten die Goldene Palme in Cannes gewonnen hat. Ein Film, der die Zuschauer wahrscheinlich in zwei extreme Lager spalten wird: entweder er überzeugt vollständig, oder man kann absolut nichts mit ihm anfangen.
Wertung: 6/6

 
 
Frequency
Regie: Gregory Hoblit Darsteller: Dennis Quaid, Jim Caviezel
John Sullivan (Jim Caviezel) ist Mitte Dreißig und Polizist. Sein Vater Frank (Dennis Quaid) kam als Feuerwehrmann bei einem Einsatz ums Leben, als John 6 Jahre alt war. Außergewöhnliche Sonnenaktivitäten führen dazu, daß John mit dem alten Funkgerät seines Vaters zufällig mit diesem Kontakt aufnimmt - ein Kontakt 30 Jahre in die Vergangenheit. Was liegt näher, als seinen Vater vor dem bevorstehenden Einsatz zu warnen. Beide ahnen nicht, dass sie mit dem Eingriff in die Vergangenheit eine gefährliche Kettenreaktion auslösen.
Das Thema Zeitreisen ist zugegebenermaßen nicht besonders neu. Das Paradoxon, dass ein Zeitreisender in der Vergangenheit seinen eigenen Großvater vor der Zeugung des Vaters ermordet und somit gar nicht existieren dürfte, ist aus dem Physikunterricht wohlbekannt.
Trotzdem kann der Film den Zuschauer fesseln. Er ist solide erzählt, die Schnitte sind gelungen und die beiden Hauptdarsteller sind lobend zu erwähnen. Gerade die Darstellung der Versuchung, in die Vergangenheit einzugreifen und das verzweifelte Bemühen, unerwartete Folgen zu korrigieren, fesseln den Zuschauer zunehmend. Einziger Wermutstropfen ist der etwas unkritische und kitschige Schluß (typisch amerikanisch).
Wertung: 4/6

 
 
Der Patriot
Regie: Roland Emmerich Darsteller: Mel Gibson, Heath Ledger, Joely Richardson, Jason Isaacs, Chris Cooper, Lisa Brenner
Benjamin Martin (Mel Gibson) hat in seinem Leben schon einige kriegerische Auseinander- setzungen heldenhaft überstanden - sei es gegen die Indianer oder die Franzosen. Als sich 1776  Engländer und Amerikaner gegenüberstehen, ist er jedoch gegen die militärische Konfrontation. Nicht aus Feigheit, sondern weil er sich als verwitweter Vater um seine Kinder sorgt. Als die Engländer jedoch einen seiner Söhne grundlos erschießen und sein Haus niederbrennen, sieht Martin rot und wirbt Männer für eine Milizentruppe an, die die Engländer in einer Art Partisanen-Krieg in Bedrängnis bringt.
Nach 2 1/2 Stunden Historien-Kriegs-Komödien-Drama-Schinken fragt man sich, warum man Roland Emmerich nicht 100 Millionen Dollar und einen schnellen Rechner gegeben hat, damit er irgendein Science Fiction-Spektakel à la "Independence Day" dreht. Was er nämlich mit "Der Patriot" abgeliefert hat, war allenfalls unterer Durchschnitt. Ein Film, in dem es von Klischees nur so wimmelt; alles schon tausendmal gesehen: 
- die flammende Rede einer Frau, die Männer zu den Waffen eilen läßt
- ein schwarzer Sklave, der nach 1 Jahr in Diensten der Amerikaner die Freiheit erhält und
   natürlich aus freien Stücken für "die gute Sache" weiterkämpft
- die Armee des Feindes, die aus uniformen, jederzeit austauschbaren Soldaten besteht, während
   selbstverständlich die amerikanischen Milizen lauter tolle, schrullige Typen sind
- ein so toller Held wie Mel Gibson braucht natürlich einen ganz besonders bösen Wiedersacher,
   der in seiner Gemeinheit schon unglaubwürdig ist
Emmerich fällt mal wieder nichts eigenes ein und alles ist irgendwie schlecht geklaut ("Indepen- dence Day" war zwar auch kein Innovations-Feuerwerk, aber wenigstens gut geklaut).
Außerdem kann ich es nicht ausstehen, wenn in einem Film jemand ausrastet und eine Minute lang mit einem Tomahawk auf einen am Boden liegenden Engländer einschlägt, bis er aussieht, als hätte er den ganzen Tag im Schlachthaus gearbeitet und später dem Zuschauer eine halbe Stunde lang Klamauk geboten wird (Mel Gibson kann zwar beides überzeugend spielen, aber bitte nicht in 1 Film). Da sollte man sich als Regisseur schon entscheiden, was man drehen will.
Wer sich einen wirklichen patriotischen Film anschauen will, sollte sich "Die Rote Flut" oder "Alamo" gönnen. Die sind zwar von zweifelhaftem Patriotismus, aber wenigstens konsequent. 
...und kurzweilig. "Der Patriot" wird - nach einer durchaus annehmbaren Dreiviertelstunde - zunehmend langatmig und die Schicksalsschläge, die den Helden und seine Leute ereilen, werden auf Dauer langweilig.
Wertung: 2/6

 
 
 
Cube
5 Menschen wachen in einem würfelförmigen Raum auf und können sich nicht daran erinnern, wie sie dorthin gekommen sind. Nur eines ist klar: sie müssen wieder heraus, denn sie haben keine Nahrung und werden verdursten, wenn sie keinen Ausweg finden. Das erweist sich als nicht so einfach. Der Raum hat zwar auf jeder Würfelseite einen Ausgang, allerdings landet man wieder in einem Würfel mit identischen Ausmaßen. Einige Räume sind zudem mit tödlichen Fallen ausgestattet. Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt und nach und nach wird das ganze zum Psychotrip.
Warnung: Der Film ist nichts für schwache Nerven. Nach 10 Minuten war bei meinen Begleitern bereits der erste Ausfall auf weiblicher Seite zu beklagen. Die Darstellung von physischer und psychischer Brutalität ist ausgesprochen realistisch und über mangelnde Spannung kann man sich auch nicht beklagen. "Cube" ist ein Beispiel dafür, wie man auch mit einem Low-Budget-Film den Adrenalinspiegel des Zuschauers in die Höhe treiben kann. 
Fazit: Etwas zu brutal, aber ausgesprochen spannend.
Tipp: Um den Film in allen Einzelheiten zu verstehen, wäre ein Mathematikstudium von Vorteil.
Wertung: 4/6

 
Mission : Impossible 2
Regie: John Woo Darsteller: Tom Cruise, Thandie Newton, Ving Rhames, Anthony Hopkins
Molekularbiologe erfindet tödlichen Super-Grippe-Virus und das Gegenmittel dazu. Eine Bande von Kriminellen hat üble Absichten und plant, aus der Verbreitung dieses Virus Kapital zu schlagen. Agent Ethan Hunt (Tom Cruise) soll ihnen das Handwerk legen und mit Hilfe der Ex-Geliebten (Thandie Newton) eines der Köpfe der Bande (Ving Rhames) die Welt vor dem Virus retten. Dabei verliebt er sich in selbiges Mädchen und gerät dadurch während seines Auftrages in arge Gewissenskonflikte. 
Gleich vorweg: Der Film ist besser als der erste Teil von "Mission:Impossible". Das will erstmal nicht viel heißen und in Punkto Drehbuch und Story hat sich auch nicht viel verbessert. Eine gute Wahl des Produzenten war es jedoch, John Woo Regie führen zu lassen. Der ist bekannt dafür,  aus einer Schießerei durch perfekte Choreografie und unter Verwendung von Zeitlupe eine beinahe ästhetische Veranstaltung zu machen. So gewinnt auch dieser Film durch John Woos Regie. Dennoch ist der Film kein 2-stündiges Dauer-Actionkino, wie es die Kritiken diverser Fernsehzeitschriften vermuten lassen (die erste Hälfte ist beinahe schon etwas zäh und die Liebesgeschichte zwischen dem Agenten und der Schurken-Geliebten ist auch nicht besonders glaubwürdig). Dann geht´s jedoch zur Sache und ein Motorrad-Duell (Kaltenberg läßt grüßen) mit anschließender saftiger Prügelei zwischen Hunt und Schurke läßt keine Wünsche offen (für Insider: dazu ist keine Matrix nötig). Die Darstellung der Nebenfiguren ist leider ziemlich blass ausgefallen. Dafür hat der Film auch neben der Action noch starke Momente, z.B. das ständige Auftreten der Protagonisten in der Maske eines anderen, was zu einigen Überraschungseffekten führt.
Ferner ist es ein sehr moderner Film mit allem, was der moderne Agent oder Großkriminelle des neuen Milleniums so braucht: modernste Telekommunikation über Spionagesatelliten mit Super-Zoom und Gebrauch der Biotechnologie als Mittel zur Erpressung. Schließlich gibt sich auch der Ganove der Zukunft nicht mehr mit 1 Millarde Dollar in kleinen unnummerierten Scheinen ab. Nein er will - AKTIENOPTIONEN (habe sehr gelacht !).
Für die Wertung alles in allem eine schwere Entscheidung: kein verlorener Kinoabend, aber doch deutliche Schwächen. Daher ausnahmsweise eine Zwischennote:
Wertung: 3,5/6

 
 
Scream 3
Regie: Wes Craven Darsteller: Neve Campbell, Courteney Cox Arquette, David Arquette
Geht ein Serienmörder um, der es primär auf  Menschen jugendlichen Alters abgesehen hat, dann beherzige folgende Regeln: kein Sex, kein Alkohol, keine Drogen und sage niemals "Ich komme gleich wieder". Dann wirst du vielleicht überleben. Das war der Inhalt des 1. Teils der Scream-Trilogie, der auf amüsante Weise mit diesen Regeln des Horror-Genres spielte, die seine Protagonisten aus den ganzen Teeny-Horrorfilmen wie "Freitag der 13." oder "Nightmare" auch bestens kannten. Im zweiten Teil wurden dann die Gesetze von Fortsetzungen auf den Arm genommen: "Der Mörder ist noch brutaler, noch wahnsinniger etc...". Im dritten Teil nun geht es um die Regeln von letzten Teilen einer Trilogie: "Die Vergangenheit holt den Helden ein; alles nimmt eine überraschende Wendung usw.": 
Bei den Dreharbeiten zu Stab 3, einem Horrofilm, werden die Darsteller ermordet - in der Reihenfolge des Drehbuchs. Natürlich wieder von einem Mörder in der bekannten Maske, die Edvard Munchs Bild "Der Schrei" nachempfunden ist. Das Mädchen Sid - das Ziel mehrfacher Mordversuche in den ersten beiden Teilen - ist ebenfalls mit von der Partie, weil sie der Polizei bei den Ermittlungen helfen will. Damit begibt sie sich  wieder in Gefahr.....
Es gibt noch ein Gesetz für dritte Teile einer Trilogie: 
"Der dritte Teil ist manchmal der schlechteste, wenn den Drehbuchschreibern die Ideen ausgehen." Der ganze Witz von Scream 1 und 2, der durch das Einbeziehen der Regeln des Horrorgenres in die Motivation der handelnden Personen entsteht, funktioniert in Scream 3 nicht. Das hat mehrere Gründe:
- Die Regeln werden nur angedeutet, aber es wird nicht intelligent damit gespielt
- Die Dialoge waren schon mal origineller und sind ziemlich vorhersehbar
- Die Handlung bietet auch nichts Neues (das WM-Halbfinale Holland - Italien war spannender)
- Die schauspielerische Leistung läßt auch zum Wünschen übrig (wofür Neve Campbell mehrere 
   Millionen Dollar bekommen hat, ist mir ein Rätsel).
- Der Grusel hält sich sehr in Grenzen (kein Vergleich zu den 10 schockierenden Anfangs-Minuten 
   aus Scream 1, in denen Drew Barrymore das erste Opfer wird).
Vielleicht ein Tip an die Verleihfirma: "Präsentiere keinen Vorfilm ("Viergeteilt im Morgengrauen"), der härter und schockierender ist als der Hauptfilm.
Wertung: 2/6

 
Gladiator
Regie: Ridley Scott Darsteller: Russel Crowe, Joaquin Phoenix, Connie Nielsen, Richard Harris
Germanien 180 nach Christus: Die Germanen sind von den Römern fast besiegt. In einer Schlacht in den Wäldern erringt der römische General Maximus (Russel Crowe) mit seinen Soldaten den entscheidenden Sieg über ein Germanenheer und beseitigt den letzten Unruheherd im Reich, das nun die größte Ausdehnung seiner Geschichte hat. Der greise römische Kaiser Marc Aurel (Richard Harris) ist persönlich vor Ort und Augenzeuge der Schlacht. Er weiß, dass er bald sterben wird und plant, nicht seinen Sohn Commodus (Joaquin Phoenix), den er für ungeeignet hält, zum Nachfolger zu ernennen, sondern General Maximus. Als Commodus von diesem Plan erfährt, tötet er seinen Vater und will Maximus beseitigen lassen. Dieser kann sich jedoch dem Exekutionskommando entziehen, kommt jedoch zu spät, um seine Familie vor den Häschern des Kaisers zu retten. Er gerät in Gefangenschaft und wird in Nordafrika zum Gladiator ausgebildet. Er schwört Rache und als kampferfahrener Soldat entwickelt er sich rasch zum erfolgreichen Gladiator. Als solcher erhält er bald Gelegenheit, im Colosseum in Rom aufzutreten - vor den Augen des Kaisers Commodus. Als erfolgreicher Kämpfer wird er rasch zum Liebling des Publikums und beginnt für Commodus gefährlich zu werden.
"Morituri te salutant - die Todgeweihten grüßen dich" rufen die Gladiatoren dem Kaiser nach Betreten der Arena zu. Dann beginnt das Gemetzel, das Ridley Scott ähnlich eindringlich inszeniert, wie Steven Spielberg die Landung in der Normandie in "Saving Private Ryan". Der Zuschauer wird selbst zum Teilnehmer der Gladiatorenkämpfe und der Germanenschlacht und dankt dem Regisseur dafür, dass er sich für die Hauptpersonen seiner Geschichte viel Zeit nimmt und so der Adrenalin-Spiegel zwischendurch wieder auf ein vernünftiges Maß sinken kann.
Aber nicht nur die äußerst realistische Darstellung von "Blut und Schweiß" sorgt für erhöhten Blutdruck: auch die elektrisierende Wirkung von 50.000 jubelnden Zuschauern auf die Akteure in der Arena kann der Kinobesucher mitfühlen und mit einem Mal drängt sich der Vergleich zu einem Fußball-Weltmeisterschaft-Finale auf. Fußball-Spieler als moderne Gladiatoren, gut bezahlt und vom Volk verehrt. Zwar verlassen Matthäus & Co. heutzutage in der Regel lebend das Stadion, aber in unserer Erinnerung an das spektakuläre Foul an Ewald Lienen oder die nur notdürftig verbundene Platzwunde am Kopf von Dieter Hoeneß liegt dennoch eine blutige Faszination. 
Mit Brot und Spielen hielt Commodus das Volk bei Laune und lenkte damit von den ersten Anzeichen eines beginnenen Verfalls des größten Reiches der damals bekannten Welt ab. 
Ein Volk oder eine Gesellschaft, die sich mit Maximus, Gaius, Matthäus oder Sladdy die Zeit vertreibt, ist unkritisch, bleibt blind für Zeichen des langsamen Verfalls und stellt die Herrschenden und ihre Verfehlungen nicht in Frage.
Wertung: 5/6

 
 
Being John Malkovich
Regie: Spike Jonzen Darsteller: John Cusack, Cameron Diaz, John Malkovich
Wer hat sich wohl noch niemals gewünscht, jemand ganz anderes zu sein ?  Stell´ Dir vor, in Deinem Büro - hinter dem Aktenschrank - gibt es eine kleine Tür und wenn Du in die Öffnung hinter der Tür kriechst, erlebst Du die Welt für 15 Minuten durch die Augen eines anderen (z.B. von Lothar Matthäus, Deinem Chef (!?) oder eben John Malkovich). Nach einer Viertelstunde fällst Du schließlich aus heiterem Himmel auf den Grünstreifen der Westendstraße.
Genau das ist der Plot des Films.
Ein Marionettenspieler (John Cusack) entdeckt bei einem Hilfsjob in einem Archiv zufällig eine Pforte in das Bewußtsein von John Malkovich. Eine Kollegin wittert das große Geschäft und am Abend - wenn die Büros verlassen sind - "schleusen" sie für 200 $ im Viertelstundentakt Interessenten durch die Seele des bekannten Darstellers unsympathischer Rollen.
Die weitere Handlung des Films kann eigentlich nicht vernünftig erzählt werden, ohne zuviel zu verraten und sich in Einzelheiten des Inhalts zu verstricken. Nur soviel sei gesagt: Es geht mindestens genauso durchgeknallt weiter. 
Wer sich für einen Film interessiert, der durch ein absolut ungewöhnliches Drehbuch glänzt und mal etwas neues im Kino sehen will, ist in "Being John Malkovich" gut aufgehoben. Der Film ist außerordentlich amüsant, hat aber auch seine nachdenklichen Momente und hinter der vordergründig grotesken, fast schon surrealistischen Handlung steckt auch eine Botschaft.
Cameron Diaz spielt neuerdings offenbar mit Vorliebe in Streifen, die außerhalb des Mainstream-Kinos liegen und etwas abgespaced sind. John Malkovich kann auch überzeugen; schließlich spielt er sich selbst. Endlich hat auch Charlie Sheen wieder eine gute Rolle in einem guten Film. Er ist zwar nur etwa 2 Minuten im Bild, hat aber einen starken Auftritt.
Klasse Schauspieler, originelles Drehbuch, hoher Unterhaltungswert und ein Song von Björk im Abspann - was will man mehr ? Also: Höchstpunktzahl.
Wertung: 6/6

 
 
 
Galaxy Quest
Regie Darsteller: xxx xxxxxx, Sigourney Weaver, xxx xxxxx
Die Darsteller einer Art Star Treck-Serie, von der vor 18 Jahren die letzte Folge gedreht wurde, werden von in Not geratenen Außerirdischen um Hilfe gebeten. Diese Außerirdischen haben alle Folgen von "Galaxy Quest" gesehen und halten diese für historische Dokumente.
Was dann folgt, läßt einem echten Trekkie das Herz höher schlagen:
 - eine defekte Beryllium-Kugel
 - ein aktivierter Selbstzerstörungsmechanismus
 - der Kampf des Captains gegen ein außerirdisches Monster
 - ein mißglückter Beam-Versuch
 - ein Besatzungsmitglied, das niemand kennt und dessen einzige Aufgabe es ist, auf einem fremden 
    Planeten umzukommen
 - und und und .....
Nach der Inhaltsangabe ist klar: Alles schon gesehen, macht aber nichts, weil genau das das kultige an Star Treck ist. Und so ist dieser Film einfach eine eineinhalbstündige neue Star Treck-Folge, der es an nichts fehlt. Auch die Darsteller wirken so, als hätten sie in ihrer Karriere noch nie was anderes gemacht, als Star Treck. Allen voran Sigourney Weaver als vollbusiger Lt. Uhura-
Verschnitt. Für die Rolle des Captains hat man sogar jemanden gefunden, der dem guten William Shatner (als er noch jung, schlank und weniger alkoholisiert war) etwas ähnlich sieht.
Der Film ist eine gelungene Persiflage, von Anfang bis Ende witzig und jedem zu empfehlen, der schon immer statt bei der AKDB bei der Sternenflotte dienen wollte.
Wertung: 5/6

 
 
Magnolia
Regie: P.T. Anderson Darsteller: Tom Cruise, Julianne Moore, William H. Macy (und viele andere in tragenden Rollen)
Der Film erzählt in 4 Handlungssträngen einen schicksalhaften Tag im Leben mehrerer Personen. Alle diese Personen sind durch den einen oder anderen Umstand miteinander verbunden. Da ist die Geschichte von der Ehefrau, der erst am Totenbett ihres Mannes klar wird, dass sie ihn liebt. Ein anderer Erzählstrang handelt vom Beginn einer Romanze zwischen einem Cop und einer Drogensüchtigen. Tom Cruise spielt einen Sex-Guru, der erst mit seinem Vater Frieden schließt, als dieser stirbt. 
Dies alles ist nur ein kleiner Ausschnitt aus den Geschichten, die uns der Regisseur in über 3 Stunden zeigt.
Gleich vorweg die gute Nachricht (allerdings nur für Frauen): Tom Cruise hat eine Szene, in der er nur mit Unterhose bekleidet ist. Die schlechte Nachricht (für alle): Irgendwann (je nach gutem Willen nach einer halben oder nach zwei Stunden) stellen wir uns die Fragen: "Warum wurde dieser Film in sämtlichen Kritiken dermaßen abgefeiert ?" und "Was will uns der Regisseur mit diesem Film eigentlich sagen ?"
Das stärkste Kapital des Films sind seine Schauspieler (auch die in kleineren Rollen). Jeder ist in seiner Rolle überzeugend und Tom Cruise ist sogar einer der stärksten (nicht nur in Unterhosen). Den Schauspielern kann man keinen Vorwurf machen und auch nicht dem Kameramann, der einem visuell ungewohnte und neue Eindrücke vermittelt.
Es ist also nicht die Form, die die 3 Stunden lang werden läßt, sondern der Inhalt. Es sind Geschichten von Schuld und Sühne, von Fehlern der Väter, für die die Kinder büßen müssen, von Vergebung und Reue. In manchem Handlungsstrang ist das ganz ansprechend dargestellt (der Cop, der äußert umständlich ein Rendezvous mit einer drogensüchtigen jungen Frau vereinbart), in anderen sehr sperrig, so dass man ungeduldig darauf wartet, dass endlich mal was passiert. Außerdem wird es langsam etwas langweilig, wenn schließlich der dritte Protagonist bereut, dass er seinem Ehepartner untreu war.
Ferner spielt mir christliche Symbolik eine zu große Rolle in dem Film. Die einzige Person, die ihr Leben einigermaßen im Griff hat, ist der Cop und der betet jeden Morgen vor einem Kreuz, das über seinem Bett hängt. In Anlehnung an alttestamentarische Plagen kommt es am Höhepunkt des Abends - vor der großen Läuterung - zu einem ungewöhnlichen Wetterphänomen: es regnet Riesenfrösche (!).
Im positiven Sinne besonders erwähnenswert scheint mir der Soundtrack zu sein.
Wertung: 3/6

 
 
 
Erin Brockovich
Regie: Steven Soderbergh Darsteller: Julia Roberts, Albert Finney
Der Film erzählt die wahre Geschichte eines Umweltskandals in den USA. Die Verwendung von giftigem Rostschutzmittel in Kühlwassertanks des örtlichen Energieversorgers und dessen kriminell fahrlässiger Umgang mit dem verseuchten Wasser führt zu einer Anreicherung des giftigen Stoffes im Grundwasser und zu einer schleichenden Vergiftung der umgrenzenden Anwohner über viele Jahre hinweg. Die etwas flippige und alleinerziehende 3-fache Mutter Erin Brockovich (Julia Roberts) kommt zufällig hinter diese Machenschaften, während sie in der Registratur eines kleinen Anwaltsbüros jobbt. Getrieben von dem Gedanken, für die teils todkranken Anwohner wenigstens finanzielle Gerechtigkeit zu erwirken, kann sie ihren Chef (Albert Finney) und die betroffenen Anwohner davon überzeugen,  gegen den Energieversorger zu klagen. In ihrem Engagement beginnt sie ihre Kinder und ihren Freund George zu vernachlässigen.
Dieser Film ist ein MUSS für alle Julia Roberts-Fans. In der Absicht, die echte Erin Brockovich, die ausgeflippte Kleidung liebt und kein Blatt vor den Mund nimmt, real dazustellen, kann man Julia Roberts 2 Stunden lang in Miniröcken und mit gewagten Dekolletés bewundern. Die Frage "welchen Fummel wird sie denn in der nächsten Szene tragen ?" bewegt einen während des ganzen Films und die Auflösung ruft immer wieder Heiterkeit hervor. Jetzt allerdings daraus zu schließen, dass der Film mit solchen Mittel arbeiten muss, weil er sonst nichts zu bieten hat, wäre falsch. Julia Roberts kann durchaus schauspielerisch überzeugen, wenn sie die verschiedenen Facetten ihrer Rolle darstellt: sorgenvolle Mutter, unangepasste junge Frau und der Konflikt Freund, Kinder und beginnende Karriere. Des weiteren ist der Film - meist auch auf hohem Niveau - wirklich witzig. Sogar im Detail. Etwas mißlungen ist meines Erachtens die Darstellung von Erin´s Freund George - seines Zeichens Rocker. Man wartet leider vergeblich auf wenigstens eine Szene, in der der Rocker in George durchkommt. Der aber kümmert sich - wie es sich für einen Softie gehört - um Kinder und Haushalt, während Erin Karriere macht.
Wertung: 4/6

 
 
Sweet and lowdown
Regie: Woody Allen Darsteller: Sean Penn, Uma Thurman, Samantha Morton
Zum zweiten Mal (nach "Zelic") wählt Woody Allen die Form einer fiktiven Dokumentation, um dem Publikum eine Geschichte zu erzählen. Er schildert das Leben des Jazz-Gitarristen Emmand Ray (Sean Penn), dessen Bestimmung es ist, immer nur der Zweitbeste seines Fachs zu sein (der Beste ist Django Reinhard, der in den 20er Jahren tatsächlich ein erfolgreicher Jazz-Musiker war). Emmands Problem ist, dass er trotz seines ständigen Redens, praktisch "sprachlos" ist, immer nur inhaltslose Phrasen von sich gibt, seine Gefühle anderen Menschen gegenüber aber nicht ausdrücken kann. Nur beim Spiel mit der Gitarre wird er ein anderer Mensch und kann sogar seine Zuhörer zu Tränen rühren. Eines Tages lernt er die stumme Hattie (Samantha Morton) kennen, die durch ihre physische Behinderung eine Ergänzung zu seinem emotionalen Handikap bildet und als einziger Mensch in seiner Musik sein wahres Inneres erkennt. Ray wird jedoch Opfer seiner emotionalen Unfähigkeit und verläßt Hattie nach einem Jahr, um eine attraktive Schriftstellerin (Uma Thurman) zu heiraten, die in ihm aber nur Stoff für ein neues Buch sieht.
Zu spät erkennt er seine wirklichen Gefühle Hattie gegenüber.
Woody Allens neuestes Werk ist eine erfrischende Hommage an die Jazz-Musik, die ja bekanntlich ein Steckenpferd von ihm ist. Der Film steckt voller  für Allen typischen Skurrilitäten  - allerdings subtiler und weniger albern als in anderen seiner Filme. Sean Penns Oscar-Nominierung für seine Rolle geht in Ordnung. Neben der Verkörperung eher prolliger Typen - wie in vielen seiner letzten Filme - kann Penn auch in einer tragikomischen Rolle überzeugen. Ein Sonderlob geht an dieser Stelle an seinen Friseur (die Haartolle ist echt klasse). Wirklich knuffig ist die stumme Hattie, die schätzungsweise nach wenigen Minuten sofort vom ganzen Kino ins Herz geschlossen wurde. Uma Thurman allerdings haben wir schon überzeugender gesehen. Ihr Spiel wirkt hier - nach Babypause - etwas aufgesetzt. 
Fazit: Für alle zu empfehlen, die mal nicht nur Action und Special-Effects erleben wollen, sondern eine intelligente, gut erzählte Geschichte.
Wertung: 4/6